Die Freie Schule ist für uns nicht nur ein Ort des Lernens. Die Schule ist für uns auch – und das ist wichtig – Lebensort. Sie ist der Ort, an dem wir uns begegnen und an dem wir unser Zusammenleben freundlich und demokratisch gestalten.
In den letzten Jahren hat sich unsere Schule durch den Neubau und die Sanierung in einen angenehmeren modernen und schönen Ort gewandelt. Wir haben nun viel Platz für die gemeinsame Gestaltung unseres Schullebens.
Die Freie Schule Bochum gibt es bereits seit 40 Jahren. Sie ist aus der Studentenbewegung der 70er Jahre hervorgegangen. Einige Eltern, die ihre Kinder in Kinderläden hatten, haben sich gefragt, ob alternative Pädagogik wirklich nach der Kindergartenzeit aufhören muss.
Aus der Unzufriedenheit mit der damaligen Schulpädagogik wurde die FSB gegründet. Vieles wurde damals radikal anders gemacht als an den staatlichen Schulen. Anfangs gab es – heute undenkbar – keine Unterrichtspflicht. Der Unterricht begann, in dem man sich zum Frühstück traf und dann entschied, was jeder an diesem Tag machen wollte.
Das konnte heißen: in die Stadtbücherei gehen und sich etwas über das alte Ägypten heraussuchen oder zur Ruhr fahren und dort ein Boot bauen. Oder Fußball spielen.
Die FSB wurde größer und strebte nach der staatlichen Anerkennung. Das bedeutete, dass Zugeständnisse hinsichtlich des pädagogischen Konzepts gemacht wurden. Die Zeiten quasi grenzenloser Freiheit waren vorbei.
Heute besitzt die FSB die staatliche Anerkennung und auch unsere Konzepte und Methoden haben sich an vielen Stellen gewandelt und weiterentwickelt. Wir machen heute vieles anders als zu Beginn. Unser eigenes Profil haben wir ständig weiter entwickelt.
Die Wissenschaft gibt uns heute in vielen Punkten recht. Lernen ohne Druck, Lernen in Bewegung, Lernen mit allen Sinnen – all das funktioniert und führt sogar zu größeren Lernerfolgen als das, was an vielen anderen Schulen leider auch heute noch gang und gäbe ist.
Heute blicken wir zurück auf eine jahrzehnte lange Erfahrung mit alternativer Pädagogik – das kann man fast schon Tradition nennen.