Klasse 9 in Berlin

Klasse 9 auf Klassenfahrt nach Berlin
06.-10. Mai 2019

Schon eine Woche nach den Osterferien ging es mit der Bahn auf Klassenfahrt nach Berlin.
Die diesjährige Klassenfahrt Anfang Mai hatte den Schwerpunkt „Jüngere deutsche Geschichte und Politik“.
Am Montag sind wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist und haben uns in der Jugendherberge in Tegel eingerichtet.
Am ersten Tag sind wir zur Friedrichstraße gefahren und sind zu Fuß den Berliner Prachtboulevard in Richtung Osten entlang spaziert, der mit den Gebäuden: Staatsbibliothek, Humboldt-Universität, das im Bau befindliche Stadtschloss, Dom, Staatsoper durchaus mit Paris konkurrieren kann.
Ziel unseres Weges war das DDR-Museums, wo wir bei einer Führung mit dem gesellschaftlichen und privaten Leben der DDR-Bürger bekannt gemacht wurden. Einige sind auch in den dort ausgestellten Trabi eingestiegen. Danach sind wir noch bis zum Alexanderplatz mit dem Neptunbrunnen, der Weltuhr und dem Fernsehturm – und nicht zu vergessen dem Einkaufszentrum Alexa gegangen. Danach war noch Zeit, an die Spree zu fahren, wo wir die kunstvollen Bemalungen der ehemaligen Mauer bewundern konnten, die so genannte East Side Gallery. Danach stand Zeit zur freien Verfügung. Einige der Schülerinnen und Schüler sind mit den Lehrern noch mit zum Zentralfriedhof gekommen, wo wir Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht die Ehre erwiesen haben.


Am Mittwoch waren wir nach dem Besuch des Holocaust-Mahnmals und des Brandenburger Tors zu Gast im Bundestag. Es begann mit einer flughafen-ähnlichen Durchsuchung, um in das Reichstagsgebäude eingelassen zu werden. Dort durften wir auf der Zuschauertribüne einer Bundestagsdebatte beiwohnen. Die Bundesumweltministerin Svenja Schulze wurde von Abgeordneten aller Parteien zu aktuellen umweltpolitischen Themen befragt. Beispielsweise wurde ihr Vorhaben der Ausweitung der frei lebenden Wolfspopulation in Deutschland kritisiert, weil Bauern und Schäfer um ihre Schafe fürchten. Hier konnte man hautnah erleben, wie der Auftrag des Parlament die Regierung zu kontrollieren, in die Praxis umgesetzt wird.
Danach hat uns der Grünen-Politiker Frithjof Schmidt über seine Arbeit berichtet. Er verhandelt gerade mit Politikern aus Russland, Syrien, der Türkei und Katar, um eine humane Katastrophe im Nordsyrien zu verhindern. Zum Schluss haben wir von der oberen Plattform und der Glaskuppel einen Panoramablick über Berlin genossen.
Am Donnerstag sind wir zur Gedenkstätte Plötzensee gefahren, einer der bekannten Hinrichtungsorte in der Zeit des Nationalsozialismus, an dem Gegner des NS-Regimes erhängt oder mit dem Fallbeil getötet wurden. Die Eisenhaken an dem Deckenbalken, an dem die Widerständler des 20. Julis 1944 erhängt wurden, und ausgestellte Originaldokumente waren geeignet, die für jüngere Generationen noch leeren Worte „Terror“, „Unrechts-Staat“ und „Gleichschaltung“ mit Anschauung und Gefühl zu füllen. Der Besuch hat sehr betroffen gemacht. Danach stand Kultur auf dem Programm.


An der Spitze der Museumsinsel steht das herrliche, inzwischen vollständig restaurierte Bode-Museum mit seinen unermesslichen Kunstschätzen von Donatello bis Riemenschneider. Eine gebuchte Führung hat anhand von Skulpturen versucht, die Stilmerkmale von Mittelalter, Renaissance und Barock zu veranschaulichen. Mit Zeit zur eigenen Verfügung ging der Tag zu Ende, an dem auch die Einkaufsfreudigen auf ihre Kosten kamen. Am Freitag sind wir mit vielen Eindrücken und vollen Taschen nach Bochum zurückgefahren.

Autor: Birger Ludwig, Klassenlehrer

 

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