Die Freie Schule ist für uns nicht nur ein Ort des Lernens. Die Schule ist für uns auch – und das ist wichtig – Lebensort. Sie ist der Ort, an dem wir uns begegnen und an dem wir unser Zusammenleben freundlich und demokratisch gestalten. In den letzten Jahren hat sich unsere Schule durch den Neubau und die Sanierung in einen angenehmeren modernen und schönen Ort gewandelt. Wir haben nun viel Platz für die gemeinsame Gestaltung unseres Schullebens.
Unser Konzept knüpft an Elemente der traditionellen Reformpädagogik an und ist offen für die erziehungswissenschaftlichen Erkenntnisse der Gegenwart.
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Unser Inklusionsverständnis geht von der Vielfalt von Menschen in ihren Begabungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, physischen und psychischen Voraussetzungen aus.
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Zum Lernen braucht man Freiräume, die es ermöglichen, den eigenen Lernweg individuell zu finden und zu entfalten. Wir sind eine Schule, die den Kindern Geborgenheit und Verlässlichkeit bietet, um sinnhaftes Lernen zu ermöglichen. Lernen ist nicht bloßes “Eintrichtern” von Wissensinhalten, sondern sehr viel mehr.
… als eine Lebenswelt
… als einen Ort des Lernens und Leistens
… als eine Lebensvorbereitung
… als Begleitung und Beratung
… als Ort der Begegnung und Kommunikation
… als Ort, wo Selbstverantwortung, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein gedeihen
… als Ort, an dem Begeisterung, Neugier und Freude viel Platz haben
… als eine Gemeinschaft mit Verantwortung
… als entdeckende Lerngemeinschaft
… als eine Ort ohne Schulangst
… als Ort der Berufsvorbereitung
… als Gestaltungsraum
Holzwerkstatt, Schulgarten, Streichelzoo, Außerschulische Lernorte, Exkursionen, Schulfahrten, Klassenfahrten in jedem Schuljahr (3-10 Tage)
Ausführliche Jahresbriefe zum Schuljahreswechsel in allen Jahrgangsstufen. Ab der 9. Jahrgangsstufe gibt es zusätzliche Ziffernzeugnisse, halbjährlich finden “Eltern/Kind”-Sprechtage statt.
Getrennte Mädchen- und Jungenangebote nach Bedarf, Präventionsangebote für Mädchen und Jungen
Leitung von Gesprächsrunden, Helferprinzip, Projektgruppenarbeit, Streitschlichtung.
Eigenständiges Lernen > mit Selbstlernmaterial, Selbstkontrollverfahren und Tages- und Wochenplänen.
Kreatives Lernen > besonders im Musik- und Kunstunterricht, aber auch beim „Lernen lernen” und in den kreativen Angeboten des AG-Nachmittags (Theater, Schulband, Kunst,…).
Fremdsprachenunterricht > Englisch ab dem 1.Halbjahr Klasse 3, Spanisch (Wahl) ab der 7. Klasse.
Spiele und Aktionen > Unterrichtselemente, Projekte und Arbeitsgemeinschaften. Projektwochen und -phasen > Projekte im Unterricht und als thematische Wochen, Projektarbeiten und Facharbeiten (Sek I).
Individuelle SchülerInnenarbeiten, deren Anspruch und zeitlicher Aufwand bis zum Ende der 10. Klasse kontinuierlich zunimmt.
In den Jahrgängen 8, 9 und 10 findet je ein 14-tägiges Betriebspraktikum statt. Erstellen von Praktikumsberichten, Kooperation mit dem Arbeitsamt, Bewerbungstrainings. Zweistündiger Ergänzunsunterricht ab der 8. Jahrgangsstufe mit dem Schwerpunkt „Berufsvorbereitung und Werdegangsfindung”
Frühlingsfest, Winterfest, Schulschlafen, Einschulungsfeier, Schulabschlussfeier, Sonstige Feiern (z. B. in den Klassen)
Grundlage für die Unterrichtsinhalte sind in allen Jahrgängen die Richtlinien des Landes NRW. Der Stundenumfang orientiert sich an den vorgegebenen Stundentafeln für die Primarstufe und der Gesamtschule. An der Freien Schule Bochum gibt es folgende Leistungsdifferenzierung: externe Leistungsdifferenzierung in E- und G-Kurse > im Fach Englisch ab Kl. 7 > im Fach Mathematik klasseninterne Lerngruppen bis Jahrgang 7. Ab der 8. Klasse externe Differenzierung in den Fächern Deutsch und Naturwissenschaften, klasseninterne Lerngruppen in allen Jahrgängen.
Die Freie Schule Bochum gibt es bereits seit 40 Jahren. Sie ist aus der Studentenbewegung der 70er Jahre hervorgegangen. Einige Eltern, die ihre Kinder in Kinderläden hatten, haben sich gefragt, ob alternative Pädagogik wirklich nach der Kindergartenzeit aufhören muss.
Aus der Unzufriedenheit mit der damaligen Schulpädagogik wurde die FSB gegründet. Vieles wurde damals radikal anders gemacht als an den staatlichen Schulen. Anfangs gab es – heute undenkbar – keine Unterrichtspflicht. Der Unterricht begann, in dem man sich zum Frühstück traf und dann entschied, was jeder an diesem Tag machen wollte. Das konnte heißen: in die Stadtbücherei gehen und sich etwas über das alte Ägypten heraussuchen oder zur Ruhr fahren und dort ein Boot bauen. Oder Fußball spielen.
Die FSB wurde größer und strebte nach der staatlichen Anerkennung. Das bedeutete, dass Zugeständnisse hinsichtlich des pädagogischen Konzepts gemacht wurden. Die Zeiten quasi grenzenloser Freiheit waren vorbei. Heute besitzt die FSB die staatliche Anerkennung und auch unsere Konzepte und Methoden haben sich an vielen Stellen gewandelt und weiterentwickelt. Wir machen heute vieles anders als zu Beginn. Unser eigenes Profil haben wir ständig weiter entwickelt.
Die Wissenschaft gibt uns heute in vielen Punkten recht. Lernen ohne Druck, Lernen in Bewegung, Lernen mit allen Sinnen – all das funktioniert und führt sogar zu größeren Lernerfolgen als das, was an vielen anderen Schulen leider auch heute noch gang und gäbe ist.
Heute blicken wir zurück auf eine jahrzehnte lange Erfahrung mit alternativer Pädagogik – das kann man fast schon Tradition nennen.
Eltern können und sollen sich an der Freien Schule engagieren. Bei Elternabenden, in Arbeitsgemeinschaften oder im Elternrat, im Förder- und Trägerverein der Schule. Hier können Eltern aktiv an der Entwicklung unserer Schule mitarbeiten.
Ein wesentlicher Baustein der FSB ist die Elternarbeit. Wir verstehen Elternarbeit als eine gemeinschaftliche Aufgabe, die möglichst gleichmäßig von vielen Schultern getragen werden soll. Durch Elternarbeit wollen wir zum einen sicherstellen, dass alle Familien einen persönlichen Bezug zur FSB bekommen können, weil sie sich selbst beteiligen (bei Festen, im Garten etc.). Zum anderen ist die Elternarbeit unverzichtbar bei der Organisation und Umsetzung vieler Angebote und Aktivitäten der FSB.
Im Schulvertrag verpflichtet sich deshalb jedes Elternhaus pro Schuljahr mindestens 20 Stunden Elternarbeit zu leisten. Dies ist unabhängig von der Anzahl der Kinder, die die Schule besuchen. Kann oder möchte ein Elternhaus diese Arbeitsleistung in einem Schuljahr nicht erbringen, so ist es alternativ möglich, dies auszugleichen durch eine finanzielle Zuwendung an die Schule in Höhe von 10€ je Stunde (200€ für ein Schuljahr). Natürlich sind auch Mischformen möglich, z. B. 10 geleistete Stunden und 100€ Zuwendung.
Die Schulgemeinschaft verzichtet bewusst auf eine Kontrolle der geleisteten Elternarbeit und setzt stattdessen ausdrücklich auf die verantwortliche Selbsteinschätzung jedes Elternhauses.
Die verschiedenen Bereiche der Elternarbeit werden organisiert durch die Elternarbeitskoordinatoren, die zu Beginn eines jeden neuen Schuljahres von den Elternschaften der Klassen gewählt werden. Ihr findet auch regelmäßig Aufrufe zur Unterstützung bei einmaligen Veranstaltungen oder Projekten im wöchentlichen Newsletter sowie hier auf unserer Webseite.
Bei allen Fragen rund um die Elternarbeit steht Euch der Elternrat immer gern mit Rat&Tat zur Seite. Ansprechpartner sind die gewählten Vorsitzenden des Elternrats und deren Stellvertreter:innen sowie die Elternräte der Klassen. Bei Fragen wendet Euch gern an die Elternräte Eurer Klassen.
Die Freie Schule Bochum ist Mitglied im Bundesverband der Freien Alternativschulen (BFAS). Der Bundesverband schreibt auf seiner Webseite über seine Arbeit: „Der Bundesverband der Freien Alternativschulen e.V. (BFAS ) ist ein Zusammenschluss von ca. 100 Freien Alternativschulen und Gründungsinitiativen in Deutschland, deren Basis selbstbestimmtes Lernen, demokratische Mitbestimmung und gegenseitiger Respekt ist. Der Verband berät Schulprojekte in der Gründungsphase, unterstützt sie im laufenden Betrieb, fördert den Austausch der Schulen untereinander und engagiert sich in der bundespolitischen Bildungsdebatte.“ (Quelle: http://www.freie-alternativschulen.de/)
Der Film „Frei wovon? Frei wozu? – Die Freien Alternativschulen – eine Standortbestimmung“ gibt einen Einblick in das Lernen an Freien Alternativschulen.