Aufnahme der Freien Schule Bochum in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Am 3. Mai 2023 bekam die Freie Schule Bochum von den Regionalkoordinatorinnen Dilek Breisig und Katja Ndoumbe-Glorian den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. Als Paten konnte die Freie Schule den Bochumer Bundestagsabgeordneten Max Lucks gewinnen.
Stellvertretend für die Schulgemeinschaft schilderten die Schülerinnen der Klasse 10 den Weg von der ersten Idee während der Projektwoche 2022 bis zur Verleihung am heutigen Tag. Am Anfang stand die Gründung eines klassenübergreifenden Komitees, das eine schulweite Abstimmung über einen Einsatz gegen Rassismus und für Zivilcourage in die Wege leitete. Nach dem positiven Ergebnis begann die Suche nach einem Paten, der erfolgreich in Max Lucks gefunden wurde; ein erster Kontakt war durch den Besuch einer Klasse im Bundestag in Berlin 2022 entstanden.
Schon seit der Schulgründung vor mehr als 40 Jahren ist es der Schule ein wichtiges Anliegen, nicht nur ein Ort des Lernens und Leistens, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Gesprächs zu sein, wo einander mit Achtung und Respekt begegnet wird. Mit der Titelverleihung wird die Freie Schule den Weg, eine Schule ohne Rassismus und Diskriminierung zu werden, noch intensiver als bisher beschreiten. Die Unterstützung des Paten und des Netzwerkes wird dabei eine wertvolle Hilfe sein.
Liebe Schulgemeinschaft, liebe Gäste,
ich begrüße Euch alle in Namen des Schulleitungsteams ganz herzlich zur heutigen Titelverleihung und Aufnahme in das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.
Courage – was ist das eigentlich? Courage ist Französisch. Es bedeutet Mut oder Beherztheit. Es hat also auch etwas mit dem Herzen zu tun, wenn man für seine Überzeugung öffentlich eintritt.
Wenn man Courage hat, dann traut man sich, etwas zu tun, obwohl es schwierig ist. Zum Beispiel kann es Courage erfordern, für eine gute Sache einzustehen, auch wenn es unpopulär ist oder Konsequenzen hat. Courage kann auch bedeuten, seine Angst zu überwinden und etwas· zu tun, das man für wichtig und richtig hält.
Das ist nicht leicht, die Erfahrung habt ihr wahrscheinlich alle schon einmal gemacht. Umso wichtiger ist es, dass wir uns als Schule, als Gemeinschaft dafür einsetzen. Gerade wir als Freie Schule, der es seit unserer Gründung vor über 40 Jahren ein wichtiges Anliegen ist, nicht nur Ort des Lernens und Leistens, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Gesprächs zu sein, eine Gemeinschaft mit Verantwortung.
Darum sehen wir es als unsere gemeinsame Aufgabe an, im Schulalltag Courage zu fördern und noch stärker darauf zu achten, dass wir uns gegenseitig mit Achtung und Respekt begegnen.
Wie es dazu gekommen ist, dass wir als Schule Mitglied im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage werden, dazu werden euch gleich sicher die Schüler*innen aus Klasse 10 noch etwas sagen.
Zum Konzept von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage gehört, dass sich jede Schule eine Patin oder einen Paten aussucht. Sie stehen ein für ein klares Bekenntnis zu einem gleichwertigen und respektvollen Miteinander. Wir freuen uns sehr, dass wir den Bundestagsabgeordneten Max Lucks als Paten für die Freie Schule Bochum gewinnen können und begrüßen ihn ganz herzlich.
Wir freuen uns, dass das Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage auch uns bei der Umsetzung dieses Auftrags unterstützt und ebenfalls heute dabei ist. Dazu begrüße ich ganz herzlich Dilek Breisig und Katja Ndoumbe-Glorian.
Liebe Schulgemeinschaft und liebe Gäste,
wir sind Toni und Kiyana und möchten heute die Feier eröffnen und durch die Veranstaltung führen.
Wir feiern heute, dass wir Schule mit Courage geworden sind und uns gegen Rassismus an unserer Schule aussprechen. Dass wir uns dazu entscheiden haben, am Netzwerk teilzunehmen, liegt schon ein Weilchen zurück. In unserer Frühjahrsprojektwoche 2022, in der es sich thematisch immer um Nachhaltigkeit und unsere Umwelt dreht, haben wir überlegt, dass auch der Umgang miteinander nachhaltig gestaltet werden sollte. Wir haben überlegt, was uns für den Umgang mit unseren Mitmenschen wichtig ist und sind auf den Begriff „Respekt“ gekommen. Ein wichtiger Teil von Respekt war für uns, dass wir Menschen so akzeptieren möchten, wie sie sind. Darum haben wir uns besonders für das Thema „Rassismus“ interessiert und haben uns besonders damit beschäftigt, wie man ihn verhindern kann. Dabei sind wir auf das Netzwerk und das Projekt „Schule mit Courage“ aufmerksam geworden.
Um das Projekt auch an der FSB zu verwirklichen haben wir als Erstes ein Komitee innerhalb der Projektwoche gegründet, welches klassenübergreifend zusammengestellt wurde. Wir haben dann eine Abstimmung für die gesamte Schule organisiert, in der wir abfragen wollten, ob die Freie Schule Bochum „Schule ohne Rassismus“ werden soll. Dabei sind wir während der Projektwoche, in der sich alle Klassen mit dem Thema „Antidiskriminierung“ beschäftigt haben, in allen Klassen umhergegangen und haben sie mit Hintergrundinformationen zum Netzwerk versorgt. Wir haben außerdem gesagt, dass die Schule sich mit der Aufnahme im Netzwerk selbst dazu verpflichtet, sich gegen Rassismus einzusetzen und nicht bloß ein Schild überreicht bekommt, das dann aufgehängt wird. Das bedeutet auch, dass immer wieder im Laufe des Schuljahres Aktionen und Feste zum Thema stattfinden sollen und auf die Wichtigkeit des Themas hingedeutet wird.
Die Stimmen aus der Abfrage haben wir als Komitee dann ausgewertet und das Ergebnis stand fest: Die FSB möchte Teil des Netzwerkes „Schule mit Courage“ werden!
Nun brauchten wir aber noch einen Paten, der sich dazu bereit erklärt, unsere Teilnahme am Netzwerk mitzutragen und zu begleiten. Da fiel uns direkt Max Lucks ein, MdB von der Partei Die Grünen, der aus Bochum-Wattenscheid stand und den unsere Klasse auf der Klassenfahrt nach Berlin im Bundestag besucht hatte. Wir haben ihn gefragt, ob er sich vorstellen könnte, die Patenschaft für unsere Schule zu übernehmen und zum Glück hat er „ja“ gesagt und ist auch heute hier, um mit uns zu feiern! Wie freuen uns sehr darüber!
Für den heutigen Tag hat es etwas länger gedauert, um einen Termin zu finden, an dem alle Beteiligten die Zeit gefunden haben, um hier zu sein. Aber auch das haben wir geschafft und stehen heute hier und können mit Stolz sagen, dass wir Schule mit Courage und ohne Rassismus sind. Wir haben uns gemeinsam dazu entschieden, diesen Weg zu gehen und freuen uns auf das, was noch kommt.